Ist gar nicht so schlimm, wie Du denkst. Alles aus Hack kann man durch getrocknete Sojaflocken ersetzen, in Hacksauce, Burgerpatties*, Füllungen fällt das kaum auf, wenn genügend Gewürze drin sind.
Das Soja-Sortiment von Aldi ist auch ganz ok, der "Aufschnitt" sogar sehr gut. Selbst unsere Katze frißt das Zeug gierig in sich hinein. Für vieles gibt es allerdings keinen annähernd wohlschmeckenden Ersatz: Krosse Hühnerhaut, Döner, Chickenwings.
Meine Holde ist seit über 16 Jahren Vegetarier, seit wir zusammen wohnen habe ich meine Ernährung so weit umgestellt, dass sehr selten Fleisch gekocht wird, ich könnte, wenn ich wollte, aber mir ist das zu kompliziert, beim Kochen alles strickt zu trennen. Glücklicherweise habe ich es geschafft, dass sie wieder Fisch ist, das eröffnet sehr viele neue Perspektiven auf dem Teller. Seit August machen wir zudem Intervallfasten (an 2 Tagen je Woche nur 1/4 des Kalorienbedarfs), wodurch die Menge an Milchprodukten und Kohlenhydraten an diesen Tagen auch gen Null geht.
Bei uns im Haushalt kriegt die Katze gemessen am Eigengewicht tatsächlich das meiste Fleisch und sogar das beste. (Es wird seiner Diabetes wegen selbst gekocht)
Vegetarische Ersatzernährung ist halt teilweise eher Chemieexperiment (texturiertes Milcheiweiß, Quorn) als Nahrung, aber immerhin gibt es solche Produkte mittlerweile im normalen Supermarkt und vegetarische Ernährung hat nicht mehr den Wollumhangbiofeministiinnenfrustrationsbeigeschmack, den es mal hatte.
Wichtig ist, daß man so eine Umstellung freiwillig macht. Mein Kompromiss wäre vermutlich ein Probemonat mit der Option, Fleisch zu essen, wenn ich es möchte, es dann aber selbst zu kochen und dabei ausschließlich (Bio-)Fleisch vom lokalen Wochenmarkt und somit lokalen Bauern zu nehmen.
* Im Vergleich zu Industriedingern, 300 Gr. Rinderhack vom eigenen Grill ersetzt das nicht.