Vibration beim Beschleunigen + metallisches Tickern

Ingo-960SE

Active member
Ich habe seit einigen Tagen folgende Erscheinung an meinem V70R '05 / 254tkm / M66:

Beim starken Beschleunigen ab ca. 80km/h treten Vibrationen auf, egal ob im 3. / 4. / 5. oder 6. Gang. Bis 140km/h habe ich das mal beobachtet, die Vibrationen bleiben bei Vollgas. Bei konstanter Fahrt ist davon nichts zu spüren.
Beim langsamen Fahren z.B. innerorts kann ich ein leises, für mich metallisch klingendes Tickern hören. Jedoch nur bei geschlossenem Fenster und nur bis max. ca. 80km/h, sonst übertönen es die Nebengeräusche. Das Tickern ändert seine Frequenz mit der Fahrgeschwindigkeit (nicht motordrehzahlabhängig), bei Teillast ist es immer da egal ob im 3. oder 4. Gang gefahren wird. Im Schubbetrieb oder ausgekuppelt ist es nahezu immer sofort weg. Mein erster Gedanke war es Stein im Reifenprofil, aber selbst nachdem ich alle entsteint habe ist das Tickern noch da. Ich hore es nur im Innenraum und bilde mir ein es kommt vom Unterboden, beim Vorbeifahren an z.B. einer Mauer ist nichts davon als Schallreflexion zu hören. Es baumelt jetzt auch nichts unter'm Auto herum, Unterboden ist sauber, Kardanwelle + Antriebwellen haben normales Spiel.

Ich kann nicht sagen ob beide Erscheinungen die gleiche Ursache haben. Ich habe auf jeden Fall letzte Woche neue Reifen montieren lassen, hinten neue Bremsbeläge drauf, und alles wurde diese Woche bei der HU gecheckt und ist i.O.

Kann jemand von Euch mithilfe der o.a. Symptome die Ursache(n) möglicht genau eingrenzen?


Gruß ... Ingo
 
Evntl. Ist es auch ein defektes Flexrohr oder die Krümmerdichtung. Die Krümmerdichtung ist bei dem Modell ja eher selten undicht, Aber ein tickerndes bzw. peitschendes Geräusch kann auch eine Undichtigkeit im Abgasstrom in Kopfnähe (Flexrohr/Krümmerdichtung) hervorrufen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das mit den Winterrädern muss ich mal testen, ist sicher einen Versuch wert.

Defektes Flammrohr denke ich eher weniger, weil das Geräusch ist definitiv geschwindigkeitsabhängig, nicht drehzahlabhängig - ist auch im Leerlauf ausgekuppelt zu hören bei 80km/h und weniger. Ich bilde mir auch ein es sei ganz minimal lauter geworden die letzten ca. 2500km auf der diesjährigen Schwedentour. Er hat eine leichte Undichtigkeit am Abgaskrümmer wenn er kalt ist, hört sich ähnlich an, aber ist nur drehzahlabhängig und ab ca. 20Sek. nach dem Start weg.

Interessanterweise sind die Vibrationen beim Beschleunigen >80km/h in der letzten Woche etwas schwächer geworden, was er aber gestern Abend plötzlich gemacht hatte sind starke Vibrationen bei ca. 40-60km/h im Schubbetrieb. Sobald ich etwas gasgebe sind die Vibrationen sofort weg. Ausgekuppelt bleiben sie. Das hatte ich in diesem Jahr schon 2 mal, aber nicht reproduzierbar, deshalb auch nicht weiter untersucht.

Ergibt das für Euch einen sinnvollen Zusammenhang der etwas genauer auf die mögliche Ursache schließen lässt?


Gruß ... Ingo
 
Guten Morgen,
bei mir wahr es auch fast das selbe problem, nur ab ca. 120km/h. Es war das Lager welches auf der Rechten vorderen Antriebswelle sitzt. Bei Volvo gibt es das Lager nicht extra, nur die komplette Antriebswelle. Hab mir dan eins bei Amazon bestellt um ca. 36€. Hab alles eingebaut in ca 45min. und das geräusch und vibrieren war weck.

MFG Nurli
 
Ich weiß jetzt, dass es nicht an den Reifen liegt. Mit Winterreifen das gleiche Szenario.
Inzwischen hinzu gekommen ist ein helles, im Innenraum gut hörbares, metallisches Kleppern. Hört sich an als wenn da unten ein Kobold rhytmisch mit einem Gabelschlüssel gegen die Kardanwelle klopft. Das Kleppern ist jetzt in den letzten Tagen bei den gesunkenen Temperaturen hinzu gekommen.
In der Stadt ist es reproduzierbar, tritt verstärkt auf bei und nach Kurvenfahrt. Das Kleppern ist nicht drehzahl- sodern nur geschwindigkeitsabhängig. Nur ich kann mir da keinen Reim drauf machen. Radlager sind OK, kein spürbares Spiel, drehen frei ohne Geräusche. Achsaufhängung ist auch satt gelagert ohne Spiel. Beim Drehen der vorderen Räder von Hand (ausgekuppelt) höre ich keine Mahl- oder Klappergeräusche und spüre auch keine Vibrationen an der Welle.
ABER: Beim Lastwechsel vom Hand, d.h. vorderes Rad abwechselnd vor und zurück drehen, tritt in etwa das gleiche hell/metallische Klappergeräusch auf wie bei/nach Kurvenfahrt. Und ich habe bei der Prüfung einen spürbaren "Weg" zwischen Zug- und Schubstellung (bzw. Anschlag) festgestellt, an der Reifenaußenkante macht das sicherlich ca. 3cm Weg aus. Die vordere Antriebwelle hat mehr "Spiel" zwischen Zug und Schub als die Kardanwelle. Wenn ich die Kardanwelle abwechselnd links/rechts drehe spüre ich keine Erschütterung am Gehäuse vom Winkelgetriebe und ich kann sie auch nicht radial aus der Mitte heraus bewegen. An der vorderen Antriebswelle (beifahrerseitig) konnte ich vom Hand kein Lagerspiel feststellen.
Das metallische Kleppern wird nicht begleitet von Vibrationen oder Bremseffekten. Ich habe jedoch auf dem Chassis wie o.a. immernoch leichte Vibrationen beim Beschleunigen in den höheren Gängen. Ob das zusammen hängt = ???

Wieso kommt das Kleppern vor allem bzw. nur bei Kurvenfahrt?

Wer von Euch kann aus diesen Angaben etwas kombinieren und auf das fehlerhafte Teil (bzw. Teile) schließen?


Gruß ... Ingo
 
Ich kann jetzt mal einen neuen Zwischenstand abgeben:
Nach dem Tausch des vorderen Kardanwellengelenks ist zumindest das Vibrieren und das hochfrequent-metallische Scheppern weg. Das Scheppern kam übrigens vom Verspannen des Gelenkes welches beim Lösen einen Schlag erzeugt hat der durch die hohle Kardanwelle akustisch gewandelt wurde :). Ob das Tickern weg ist muss ich noch beobachten.
Der Tausch war auch bitter nötig, denn das Fett im Gelenk hatte die Konsistenz von Mürbeteig und eine etwa ähnliche Schmierwirkung. Für das vordere Gelenk kam der "Fettservice" zu spät, das hatte schon soviel Radialspiel, dass nur noch der Austausch half.
Für das hintere Gelenk bestand noch Chance auf Rettung. Und das sollte sich jeder, der einen AWD fährt zu Herzen nehmen: Die Kardanwelle bei spätestens 200tkm ausbauen, die Gelenke abschmieren und neu fetten. Da Kardanmittellager und Kreuzgelenk bei deser Laufleistung noch tiptop i.O. sind lohnt die Investition + Arbeit unbedingt. Das Abschmieren funktioniert übrigens prima mit bzw. in Altöl, um die letzten Fettbrösel aus dem Ecken und Winkeln raus zu spülen tut's ein billiges Ölspray. D.h. am besten den Schmierservice der Gelenke mit einem Ölwechsel kombinieren.

Gruß ... Ingo
 
Weil meine Kardanwelle eh gerade draußen war habe, ich durch Ingos Beitrag auch gleich mal auf die Kreuzgelenke der Kardanwelle geschaut. Ich habe knapp über 170tkm runter und mein Fett fühlt sich noch wie nagelneu an. Ich schaue dann mal wieder in 10 Jahren und weiteren 170tkm nach ;)
 
Zurück
Oben