Jetzt wird es etwas größer! Wir reden von Mitte Juli 2019.
Ich hatte seit Dezember 2018 einen Mallamute-Husky aus dem örtlichen Tierheim mit Laufeinheiten, Training, Spaziergängen und vielen mehr bespaßt. Er ist mir sehr ans Herz gewachsen und ich hätte ihn gerne übernommen aber um ihn artgerecht zu halten reicht es nicht. Gegen eine Vermittlung vor Ort sprachen diverse Dinge: recht jung, unerzogen, frech, mehrfach gebissen (auch mich), über 20°C viel zu warm für ihn.
Wir haben dann durch ganz viel Zufall eine tolle Hundeschlittenfarm in Schweden aufgetan. Die kümmern sich toll um ihre Tiere und nutzen sie nicht, wie leider soviel andere, aus.
Das Tierheim ist sehr verantwortungsbewusst und führt grundsätzlich Kontrollen des neuen Zuhause durch - in diesem Fall natürlich nicht zu bezahlen. Den Hund ejnfach in den Flieger setzen war also keine Option und mit einem 15 Jahre alten Combo wollten wir auch nicht hoch, also musste meiner ran. Also habe ich mich aufgemacht Spenden zu sammeln und selbst tief in die Tasche gegriffen um Fenris ein tolles Leben in Schweden in einem Rudel ermöglichen zu können.
Fun fact: 2018 bin ich via Flugzeug nur ein paar Kilometer von der Farm entfernt zum wandern gewesen und dachte ich schaffe es nie wieder so weit in den Norden
Ich habe den Kofferraumboden zum Zwecke einer möglichst großen Hundebox ausgebaut, alles ordentlich verstaut und verzurrt um mich mit einer der Tierpflegerinnen (inzwischen eine sehr gute Freundin) auf den Weg zu machen. Leider hatten wir nicht Zeit und da es Hochsommer war sollte es Fenris zuliebe auf dem Hinweg besonders schnell gehen. Also wurde das etwas.. naja lest selbst:
Tag 1:
- Start um 03:00 in Lübbecke
- 5 Minuten Stop hinter Hamburg
- Fähre Puttgarden - Rodby
- 15 Minuten Stop mit Blick auf die Storebealt hinter Kopenhagen
- 20 Minuten Stop in Malmö
- S60 Polestar gesehen
- 1h Stop kurz vor Jankoping
- Übernachtung in Stockholm mit 2h Gassirunde
- 1300km am Tag
Tag 2:
- Start um 07:00
- gut das wir nicht geblitzt wurden
- 45 Minuten Stop auf der Hälfte
- Polarkreis passiert
- erste Nacht mit Sonnenschein erlebt
- 45 Minuten Stop 2h vor dem Ziel
- Ankunft in der Nähe von Kiruna (auf der Farm) um Punkt 00:00
- 1300km am Tag
Da sah der Wagen schon - sagen wir - ganz lecker aus
Dann gab es ein paar Tagesausflüge und auf dem Rückweg haben wir uns etwas mehr Zeit (hust..) gelassen, den Inlandsvegen genommen und uns ein paar Orte angesehen. Selbstverständlich mit eigenem Urlaub, auf eigene Kosten etc und nicht spenden lassen!
Nach ein paar Tagen waren wir dann wieder zurück. Ziemlich fertig, ich hatte für einen Tag keine Lust mehr aufs Autofahren und eine verspannte Schulter. Aber gut ich hin auch 90% der Zeit gefahren. Der Wagen sah aus wie Sau - der gute Mann in der Waschanlage konnte es nicht fassen und hat 15! Minuten vorgewaschen und sich auch nicht vom Hupen der Schlange abhalten lassen.
Leider hat einer der Gigaliner-Schotterlaster die Front mit einigen Andenken übersät... Bisl Farbe habe ich wieder drauf getupft - ist zum Glück nur die Schürze.
Absolut kranker Trip, super fordernd, spannend, ein riesig großes Abenteuer und eine gute Tat. Und wisst ihr was? Ich würde es wieder tun!
+ 6000km auf die Uhr
Falls ihr also mal hoch möchtet - besucht unbedingt die Farm! Tolle nette Menschen und eine atemberaubende Natur! Der örtliche Verleiher hat übrigens viele große Volvos in der Flotte!
www.huskykompaniet.com
PS: Wir wollten Anfang des Jahres wieder hoch (aber fliegen) und ihn besuchen, mit ihm vorm Schlitten Runden drehen etc. Leider kam Corona dazwischen, ich vermisse ihn [emoji25]
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Übrigens kurz vor Mitternacht