Haltbarkeit von Daten auf Festplatten

|Stephan|

Prime Evil
Eine Frage an die IT Experten, wie lange halten sich Daten auf einer Festplatte, die über einen langen Zeitraum nicht an eine Stomquelle angeschlossen ist?

Alles unter 100 Jahren lass ich nicht gelten und ist mir somit egal.

Das ist kein Witz, mir geht es darum, ob es einen Sinn macht eine Festplatte in mein Andenkenglas für das Fundament mit rein legen. Wenn nicht, dann lass ich das.
 
Mein Gedanke als IT-Nicht-Experte:

Ob man die Daten auch in 100 Jahren noch auslesen kann? Ich meine das im Sinne von:

Heute kann kaum ein Haushalt noch eine Floppy Disc aus den 70ern auslesen... Eine 3,5" Diskette aus den 90ern kann auch keiner mehr am Rechner auslesen... Und das sind nur Entwicklungen aus den letzten 20 Jahren... Daher: wird man in 100 Jahren die Daten noch auslesen können (ohne 100 Jahre lang einen Rechner bereitzustelen)? Ich bezweifele das...
 
HI Stefan,

wenn Du gewährleisten kannst, das die HDD immer in dem zugelassenen Temperaturbereich bleibt, wenn Du gewährleisten kannst, dass sie keinen magnetischen Feldern ausgesetzt wird- dann sind Deine Chancen ganz gut, das nicht alle Daten weg sind.

Die Grundproblematik liegt darin, das die Magnetisierung im Laufe der Zeit einfach nachläßt; ob das jetzt 100 Jahre dauert, darüber liegen noch keine verlässlichen Daten vor :)

Aus der Erfahrung raus: Festplatten sterben unter den mysterösesten Umständen ...

BTW, das entsprechende Abspielgerät würde ich auf jeden Fall mit einmauern :)

Papierform ist meiner Meinung nach aber die sicherere Art und Weise ....

Gruß,

Alex (IT-ler)
 
Also normale HDDs sollten einige Jahre aushalten. Bei 100 Jahre oder länger hätte ich meine Zweifel. Bei SSD´s die immer mehr und mehr Festplatten ablösen ist es relativ einfach. Da sind bereits nach einigen Jahren keine Daten mehr vorhanden. HDDs mit ihrer magnetischen Oberfläche sind da im Vorteil aber auch da hält es nicht so lange, dass man die Daten 100Jahre vorhalten könnte. Alle ein paar Jahre müssten die Daten durch umkopieren auf neue Archivierungssysteme erfolgen. Dies sorgt dafür dass keine Daten verloren gehen (Bitfehler beim Kopieren usw berücksichtige ich dabei mal lieber nicht)
 
Abspielgeräte und so ist klar, nur wenn einer unbedingt wissen will was da drauf ist, dann findet er einen Weg, ich würde es.
Auch die Tatsache, dass nicht alles lesbar ist kann ich verkraften, aber wenn es zu 100% auszuschließen ist, dann lass ich es.

Alles was wirklich wichtig ist, habe ich schon in Papierform im Glas, aber da wäre eben noch Platz für ne kleine 2.5er oder 1.8er Platte, deshalb dachte ich eben, Bilder Musik und sonstwas aus unserem Leben da drauf und mit rein...

 
Planst Du etwas größeres? Hinterlassenschaften falls die Apokalypse eintritt?

Ob die Daten in 100 Jahren noch lesbar sind wirst Du testen müssen... es gibt schlichtweg noch keinen Feldversuch ;-)

Ich denke wenn Du die Platte gut verpackst, antistatisch und gegen Sonennstürme geschützt, dass die Chancen recht hoch sind.

Ich würde eine SSD und eine HDD nehmen, und im schlimmsten Fall wissen deine Urururenkel eh nicht mehr was das sein soll, außer übergroße Briefbeschwerer die man dank E-Post nicht mehr benötigt  :D
Oder sie werden ausgebuddelt und jemand ruft das Bombenräumkommando  :eek:

Hu... das wäre ein Spaß :D

Das größte Problem wird sein dass man die Dinger einfach nicht mehr zum Speichern nutzen kann... die 1,5TB Platte ist dann mit zwei "Anatomiefilmen" überfüllt.

Ob man einen Weg findet ist halt die Frage überhaupt. Frage mal jemanden was Mini Discs sind, die genialste Erfindung seit es Schokolade gibt. Heute sind Abspielgeräte schon fast eine Rarität.
 
Eine SSD kann schon innerhalb der ersten 1-2 Jahren stark an Speicher abbauen, da die Flashzellen sehr anfällig sein können. Natürlich kommt das auch auf die Anzahl der Zugriffe (lesen und schreiben an), aber dennoch halten die Zellen nicht allzu lange. Ich glaube sowas brauchst du nicht zu probieren.

Zu Festplatten... gute Frage, da kann ich auch nix dazu sagen. Im Prinzip sollte die magnetisierung ja relativ lange halten, aber wie lange genau kann wohl keiner genau definieren.
 
Eine SSD kann schon innerhalb der ersten 1-2 Jahren stark an Speicher abbauen, da die Flashzellen sehr anfällig sein können. Natürlich kommt das auch auf die Anzahl der Zugriffe (lesen und schreiben an), aber dennoch halten die Zellen nicht allzu lange. Ich glaube sowas brauchst du nicht zu probieren.

Soweit ich das verstanden habe ist die Anzahl der Schreibzugriffe pro Zelle limitiert (nicht der Lesezugriff).

Aber wenn die Platte nur rumliegt dann sollte doch nichts passieren? Also ich würde eher denken, dass die SSD länger hält
 
Möglich. Aber es gibt halt leider noch keine Langzeittests für sowas, schon gar nicht für HDDs, die nicht benutzt werden, sprich einmal beschrieben und dann weggeschlossen.
Ich weiß nicht, wie lange die Flashzellen halten, ohne dass auf sie zugegriffen wird, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass die länger halten als ne normale Festplatte, aber frag mich nicht woran ich das festmache. ^^
 
@ Sven und Niels:

Die IT Experten meinen, dass es nicht möglich oder wahrscheinlich ist, deshalb lass ich das.
Aber danke nochmal.

@Daenni

Wenn du nur hohles Gewäsch hier zu verbreiten hast, halt die Klappe... generell!
 
@ Sven und Niels:

Die IT Experten meinen, dass es nicht möglich oder wahrscheinlich ist, deshalb lass ich das.
Aber danke nochmal.

Hi Stefan,
hast Du Artikel hierzu gefunden? (also Langzeitanalysen etc.)

Habe mal was interessantes dazu gefunden:

Hart im Nehmen: Speicherkarte überlebt dreijähriges Wasserbad
2009 fiel einem New Yorker Fotografen im Adirondack-Gebirge seine Kamera in den Fluß. Nun hat ein Finder den Besitzer dank erhaltener Fotos ausfindig gemacht.

Es war einmal ein New Yorker Fotograf, der ging an einem Fluß spazieren. Da passierte ihm ein Missgeschick und seine kostbare Kamera fiel ins Wasser. Traurig ging der Mann fort, denn er glaubte sie für immer verloren. Drei Jahre später fand ein Spaziergänger den versunkenen Schatz und trug ihn zu sich nach Hause. Dort stellte er zu seiner Verwunderung fest, dass alle Bilder erhalten geblieben waren – und so machte es sich im Internet auf und suchte den Besitzer der Kamera. Als er ihn am Ende seiner virtuellen Reise fand, konnte er dem Mann die letzten Bilder seiner verstorbenen Mutter zum Geschenk machen. Klingt wie ein Märchen? Ist aber keines.

Vor drei Jahren ließ der Fotograf Michael Comeau seine Kamera versehentlich im Adirondack-Gebirge in einen Fluß fallen. Vor wenigen Wochen wurde das Gerät von dem 39-jährigen Kunstlehrer John Noerr, der mit seinem 5-jährigen Sohn auf Schlangenjagd war, gefunden. Obwohl die Kamera nach ihrem dreijährigen Wasserbad völlig verrostet war, hat die Speicherkarte im Inneren den Ausflug ins Wasser offenbar überstanden. Insgesamt 581 Bilder konnte Noerr von der Kamera bergen. Anhand der Fotos machte sich der Lehrer via Twitter und Google Street View auf eine dreiwöchige Suche, um den Besitzer der Kamera ausfindig zu machen. Bilder eines Strassenschildes der Third Avenue und einem grauen Haus mit der Nummer 327 führten den Finder schließlich auf die richtige Spur. Obwohl die Kamera inzwischen natürlich unbrauchbar ist, war die Freude über die Fotos im Hause Comeau groß. Mit dabei waren nämlich einige der letzten Aufnahmen, die der Fotograf von seiner inzwischen verstorbenen Mutter schießen konnte. Gegenüber der News York Times erklärte er: „Es gibt noch gute Menschen da draußen. Ohne die ist der gesamte Mechanismus des Internets sinnlos. Es gibt Menschen, die willens sind, gut mit solchen Dingen umzugehen.“
http://www.gizmodo.de/2012/08/24/hart-im-nehmen-speicherkarte-uberlebt-dreijahriges-wasserbad.html


Das sagt natürlich nichts darüber ob eine SSD 100 Jahre überlebt abeer trotzdem heftig, hätte ich nicht geglaubt.
Achso, es gibt weitere solcher Artikel. Ist also anscheinend kein Einzelfall

Gruß
Niels
 
Naja, ist nicht ganz das selbe, wenn die Karte dicht war überleben die Daten darauf natürlich.
Aber wie ist es mit der Speicherung der Daten über einen seeeeehr langen Zeitraum, was hier ja nicht der Fall war.
 
Ich möchte meine Nikon nicht ins Wasser stecken aber ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, dass es im inneren dicht sein wird! Im NewYork Times Artikel stand auch, dass die Karte erstmal gereinigt wurde nachdem sie ausgebaut wurde.... dennoch sagt es natürlich nichts darüber wie es nach vielen Jahren aussieht, das stimmt schon.


Ansich finde ich die Idee mit dem Fundament klasse. Ich mache mir gerade eher Gedanken über ein quasi autarkes System. Sprich ein alter Laptop oder so. Starten und dann beginnt halt ne Präsentation oder was auch immer man auf der HDD speichern wollte. Einen Adapter bzgl. Stromanschluß wird es dann hoffentlich geben
 
Moin,

hab das hier eben entdeckt.

Als Erstes: Ich finde es eine tolle Idee, die du da vor hast.
Zum zweiten: Ob es was bringt oder nicht, ob die Daten so lange gespeichert werden oder nicht, sei mal dahin gestellt.

Ich würde einfach einen USB Stick nehmen, da gibt es schon ganz ordentliche größen für nen schmalen Thaler, da einfach die Sachen die du da drauf machen möchtest drauf machen und gut.
Dazu vielleicht noch eine bebilderte Anleitung wie dieser USB Stick einzusetzen ist und alles Luft, Wasser und Bruchsicher verpackt einbetonieren.
Deinen Kindern und Enkeln kannst später mal erzählen, dass du so eine Zeitkapsel verkraben hast, was da alles drin ist und wie es zu benutzen ist.
Wenn der USB Stick in 100 Jahren noch funktioniert ist gut, wenn nicht, erfahren wirst es vermutlich nicht mehr, und wenn er einbetoniert ist, wird ihn au keiner raus meißeln, außer das haus wird dem Erdmoden gleich gemacht und wenn dann keiner weis wo das Teil liegt, könnte eh alles kaputt gehen.

Vielleicht packst in deine Kapsel ja noch ne Mark und nen Euro rein, dass die spätere Menschheit weis, womit du dein Benzin bezhalt hast.

Viele Grüße
und viel Erfolg beim Bau
 
Ich würde eine große Speicherkarte nehmen und in Harz eingießen, gleiches würde ich auch mit anderen Utensilien tun. Das ganze in eine luftdichte Edelstahlbox mit Hinweis drauf.......sollen sich die "Nachfahren" Gedanken machen, wie das aufgeht ;)
 
Ich gehe mal einfach davon aus dass Du mit zwei falschen Beinen aufgestanden bist... von daher lasse ich Dich rumkeifen.. 
Blöderweise bin ich auch IT-Muckel... und was ich Dir damit eigentlich (scherzhaft) klar machen wollte: es wird Dir niemand sagen können da diese Technik nichtmal so lange existiert.
Ich habe Platten hier die ihre Daten seit nun mind. 10 Jahren behalten. Ich hatte schon Schwierigkeiten einen passenden IDE Adapter zu finden.

Hinzu kommen noch Änderungen der Bauweise, zB nicht mehr kugelgelagerte sondern flüssiggelagerte Motoren/Spindeln.
Vielleicht sind aber flüssiggelagerte Motoren auf Dauer ein Nachteil... eine nicht laufende Platte hat schließlich keinen Kugellagerverschleiß.

Also SSD + HDD + CD + (mein Favorit) USB Stick.. irgendwas wird wohl auch noch nach 100 Jahren funktionieren.

Das ganze dann noch gut, evtl. sogar vakuumverpackt (Korrosion).. aber ich sollte ja generell die Klappe halten ::)

@
@Daenni

Wenn du nur hohles Gewäsch hier zu verbreiten hast, halt die Klappe... generell!
 
Ja, sorry wenn ich das falsch verstanden habe, aber dieses Gerede vom Weltuntergang und Atomkrieg, also bitte.

Offensichtlich ist das, was ich vorhabe außerhalb Bayerns keine gängige Praxis, also nochmal zur Erklärung um was es mir geht.

In die Bodenplatte wird ein Weck-Glas mit Fotos, Münzen (EURO 2012), Stammbaum, allgemeine Infos über uns mit eingegossen.
Und in diesem Glas ist halt noch Platz für entweder ne kleine Festplatte oder eben auch nen Stick.

Wenn also Daten auf einer Platte, egal ob HDD oder SSD über einen langen Zeitrom ohne Stromversorgung gespeichert werden können, dann stelle ich außerdem noch ein bisschen Datenmaterial digital zur Verfügung.
Ob das dann irgendwann auslesbar ist, die Geräte dazu existieren, bla bla bla, lassen wir mal dahingestellt.
Frostsicher, strahlungssicher, luftdicht ist das Ganze.

So, meine Frage zu der ganzen Praxis war nun lediglich, halten denn Daten überhaupt länger als 20, 50, oder 100 Jahre (mir schon klar, dass es da noch keine praktischen Erfahrungen gibt und es auch nicht 100% sicher ist)?

Die Kosten für den oder die Datenträger sind angesichts der Bausumme zu vernachlässigen, es ist mir auch nicht wichtig, die größtmögliche Chancensicherheit zu erreichen, wenn es heißt, dass die Daten nicht so lange halten, dann lass ich es bleiben.
 
Ich finde die Idee wunderbar.
Wie schon per PN...
Ich habe einen Karton voller Platten im Keller, die kann ich mal auspacken und testen... teilweise eine Kapazität von ein paar 100MB.. also schon etwas betagter.
Mich überkommt gerade so ein Wille die Dinger anzuschließen um zu schauen was da noch drauf ist.. ::)
 
Ne, wenn dann kauf ich mir ne neue Platte, alte Dinger hab ich auch genug rumliegen, aber wenn dann schon was g´scheites.
 
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