Lang ist's her, dass ich das letzte Mal etwas zum V40 gepostet habe. In der Zwischenzeit hat er weitere 4000km und ein paar Modifikationen bekommen.
Also der Reihe nach.
Es gibt Sachen die man laut Volksmund nicht verleiht. Autos und die holde Weiblichkeit gehören wohl dazu. Meine Freundin habe ich bisher noch nie verliehen, bei meinem Volvo habe ich es da bisher noch nicht so eng gesehen.
Im Sommer 2015 habe ich damit schon einmal negative Erfahrungen gemacht als ich den V40 während eines Fahrradurlaubs meinem Bandkollegen zur Verfügung gestellt habe. Damals ist mein Kollege mit dem V40 wohl in ein großes Schlagloch gefahren. Dabei trug eine meiner Kosei Felgen eine Delle auf der Innenseite des Bettes und der darauf montierte Reifen einen Karkassenschaden davon. Mein Kumpel ließ kurzerhand einen kompletten Satz neue Reifen montieren. Mit der "super" Empfehlung einer namhaften Reifenhandelskette zu Petlas Velox Sport war ich allerdings nicht all zu sehr zufrieden. Mir persönlich hätte eine gerichtete Felge und ein gebrauchter Yokohama genügt, da auch der Rest der Reifen nur noch die Saison 2015 verkraftet hätte. Doch er ließ sich beraten und kaufte einen kompletten Satz. Von meinem eigentlichen Plan im Sommer 2016 18" Räder fahren zu wollen hatte ich ihm leider nicht erzählt.
Sei's drum...auch wenn ich mit der Wahl des Fabrikat nicht wirklich zufrieden war konnte ich doch seine gute Absicht erkennen. Er wollte das ich, wenn ich aus dem Urlaub zurück komme, ein intaktes Auto vorfinde und wähnte sich ja auch bei Experten als er die Reifen montieren ließ. Das die Felge eine Delle hat stellte ich erst fest als ich im Herbst auf Winterreifen wechselte.
Den kompletten März fuhr ich dann nochmal mit den Petlas, bevor ich mir im April meine 18" Felgen und zugehörige Continental Reifen besorgte. Die kaum gefahrenen Petlas bin ich über Kleinanzeigen wieder los geworden und habe mir einen Satz Pirelli Winterreifen für die Kosei Felgen besorgt um diese dann Anfang November diesen Jahres zu montieren.
Am 12.11. fragte mich eben jener Kumpel ob ich ihm noch mal mein Auto leihen könne. Ohne lange darüber nach zu denken sagte ich zu. Am Abend bereute ich diese Entscheidung. Abermals schien er in ein Schlagloch gefahren zu sein, wobei die bereits zuvor verdellte Felge einen Riss erlitt. Da er dies scheinbar nicht mitbekommen hat erlitt der darauf montierte Reifen ebenfalls einen Karkassenbruch. Tolle Bescheerung. Also musste ich von Sonntag bis Mittwoch erstmal wieder Pickup fahren da kein Reifenhändler die von mir montierten Pirelli am Lager hatte.
In Sachen Felgen hatte ich, oder vielmehr mein Kumpel, Glück, dass ganz in der Nähe jemand für gerade einmal 50EUR einen Satz PLW Felgen im passenden Maß verkaufte. Eine Reparatur der Kosei stand in diesem Zustand für mich nicht zur Debatte und neue bzw. gebrauchte sind nicht gegen Geld oder gute Worte zu erhalten.
Also musste sichtlich schweren Herzens von den Kosei trennen.
Im gleichen Atemzug wollte ich auch noch die leicht nässende Achsmanschette vorn rechts wechseln. Aus Unwissenheit hatte ich mir eine bei Polarparts bestellt. Dazu dann auch noch so einen Montagekegel, da in anderen Foren davon berichtet wurde das dieser die Arbeit wohl erleichtern soll.
Gebraucht habe ich ihn nicht, da sich der Achsstumpf beim V40 sehr einfach von der Antriebswelle trennen lässt. Die Ausführung der Manschette brachte mich allerdings ins Grübeln.
alt
neu
Die originale Manschette war im Gegensatz zur neuen aus sehr robustem,nur wenig flexiblem Material und auch deutlich feiner verrippt als die neue. Doch ich ging davon aus das die neue schon halten wird.
Am darauf folgenden Wochenende wollte ich mit meiner Freundin einen Bekannten von uns in Konstanz besuchen. Immerhin 700km von unserem Wohnort entfernt. Bis Heilbronn konnte ich am Freitag Abend auch durchweg mit 120 bis 130kmh rollen. Zwischen Heilbronn und Stuttgart verbrachte ich dann allerdings 2h im Stau. Um die Zeit wieder aufzuholen beschloss ich den Rest der Strecke mit Vollgas zu fahren. Bei knapp 200kmh hörte ich auf Höhe Rottweil dann ein dumpfes Ploppen von vorn rechts. Ich verringerte die Geschwindigkeit und stellte nach kurzer Zeit mit erschrecken fest das mein Tacho nur noch sporadisch funktionierte um kurze Zeit später seine Funktion, zusammen mit dem ABS, ganz einzustellen. Ein Halt an der Raststätte brachte dann traurige Gewissheit. Die quasi neue Achsmanschette hatte sich in ihre Einzelteile zerlegt und dabei das Kabel vom Raddrehzahlsensor beschädigt.
So sind wir dann also mit deutlich verringerter Geschwindigkeit nach Konstanz gefahren.
Den Samstag Vormittag verbrachte ich damit bei umliegenden Autoteile-Händlern nach einer original Volvo Achsmanschette und einem Raddrehzahlsensor zu fragen. Beides ohne Erfolg. Eine Manschette, baugleich zu der von Polarparts, bekam ich allerdings auf Anhieb. Leider hatte niemand Zeit an diesem Vormittag mir die Manschette zu wechseln. Da wir Sonntag wieder zurück wollten blieb mir nichts anderes übrig als die Manschette im Hinterhof der Motorradwerkstatt meines Bekannten selbst zu wechseln.
Zu allem Überfluss hatte ich mir, vermutlich auf der Parkplatzsuche am Freitag Abend, auch noch einen Nagel in den Reifen vorn links eingefahren. Wie auch schon eine Woche zuvor waren die Pirelli Sottozero überall nur in Runflat Ausführung verfügbar. Glücklicherweise bekam ich einen passenden Winterreifen von Falken und war somit nicht nur mit Notrad mobil.
Die Rückfahrt gestaltete sich dann auch wenig erholsam. Ohne Tacho und dadurch auch ohne Tempomat macht Autobahn fahren nur wenig Spaß. Meine Laune war dann so richtig am Boden als ich daheim feststellen musste, dass auch die am Bodensee montierte Manschette es leider nicht all zu lange vorgezogen hat ihren Job ordentlich zu machen. Die ganze Felge war bereits wieder schwarz gesprenkelt. Am Montag dann also beim freundlichen eine neue original Manschette und einen Raddrehzahlsensor bestellt, welcher Mittwoch geliefert und von mir eingebaut wurde.
Alles in allem also ein super erholsamer und vor allem günstiger Kurzurlaub am Bodensee.
Da ich am vergangenen Wochenende mit meiner Freundin in Rödermark bei Frankfurt am Main war um dort ihrem Onkel beim Umzug zu helfen konnte ich das Originalteil ausgiebig testen. Mit Erfolg! Nun ist wieder alles dicht und ich bin um die Erfahrung reicher keine Zubehörmanschetten mehr zu verbauen.
Es gibt aber nicht nur trauriges von meinem V40 zu berichten.
Wie bereits Angekündigt hatte ich mir in Ammiland eine Mittelkonsole mit Cupholder bestellt. Design: das schlechte Immitat eines schlechten Holzimmitats. Der Cupholder musste also in meine Konsole umgebaut werden. Die Demontage war recht einfach. Zwei haltenasen zurück drücken und das Gehäuse des Cupholder nach vorn aus der Konsole schieben. Am Tag des ersten Achsmanschettenwechsels nahm ich mir, mit Blick auf die zwei bevorstehenden langen Fahrten, die Zeit um ihn zu montieren.
Für die Montage musste zuerst meine Konsole ausgebaut werden. Dann musste die Gummieinlage aus dem Fach neben dem Schalter für den Bordcomputer entfernt werden. Dieses ist nur mit doppelseitigem Klebeband eingeklebt.
Der Unterschied zwischen den beiden Konsolen offenbart den nächsten Schritt.
Also hieß es Säge in die Hand und Konsole abgeschnitten. Gehäuse vom Cupholder eingeschoben bis die Nasen einrasten...
...fertig!