Bremskraftverstärker, Unterdruckpumpe von Bremsanlage defekt?

Nils

New member
Moin Leute,

ich hab gesucht aber den Thread nicht mehr gefunden.

Wie funktioniert das Bremssystem in den P26 mit DSTC und Bremsassistent insbesondere im R?

Folgendes Phänomen:

Ich kann das Bremspedal relativ weit durchtreten. Er bremst zwar top und ABS spricht auch an, alles ganz normal aber der Pedalweg ist ziemlich weit.
Begonnen hat alles als wir die Bremsanlage komplett gespült haben. Die Sättel haben wir beidseitig entlüftet, mehrmals.

Der ABS Hydraulikblock scheint befüllt zu sein, sonst würde ja das ABS nicht anspringen, denke ich jedenfalls.

Diese komische Unterdruckpumpe pumpt recht viel. Mehr als vorher. Die surrt ständig.

Da er sonst gut bremst hab ich mich nie drum geschert, aber ich würde gern analysieren ob das so okay ist.

Beim Bremsenentlüften damals haben wir das mit Bremse treten gemacht und ich habe das Pedal wohl zu weit getreten. Kann es sein dass der BKV jetzt was weg hat? Oder diese Membran da drin?
Kann man das irgendwie testen? Undicht scheint nichts zu sein, zumindest tropft nichts.
Kann dieses Unterdrucksystem undicht sein, dass die Pumpe dauern surrt???

Vielleicht kann mir das System ja mal einer erklären. Grundsätzlich weiß ich wie der Unterdruck das System unterstützt aber im einzelnen weiß ich nicht wie man das analysiert ob alles okay ist oder nicht.

Wie wäre denn der richtige Werdegang der Bremsflüssigkeitsspülung?!
 
Hey .

DSTC basiert auf ABS , ABS ist eigentlich nen alter schinken der die drehzahl der Räder beim bremsen im augebehält , sollte es irgendwo blockieren , so greift abs ein und bewirkt mit diesem typischen vibriren pulsieren im bremspedal das dass fahrzeug lenkbar bleibt.

DSTC
http://www.youtube.com/watch?v=G8mniiBdHik

Bremsassistent

unterstützt dich beim bremsen Z.b du haust die Bremse extrem schnell zu , dein bremspedalgeber merkt das anhand der zeit wie lang es dauert diesen einzudrücken und unterstützt dich zusätzlich mit bremskraft .

Das durchtreten sollte den Hbz nicht stören .

Wenn die Pumpe Ständig am pumpen ist , ist evtl ein leck im unterdruckschlauch zum Bkv . im BKV befindet sich keine flüssigkeit sondern nur "luft" .

Bei meinem S60 kann ich das Pedal anfangs sehr weit eindrücken , die Bremskraft setzt spät aber gut Dosierbar ein . Wenn ich richtig draufprügel stoppt er sehr zügig .

Bremsflüssigkeits wechsel geht am allerbesten mit einem Entlüftergerät das mit Druck arbeitet .

in der Regel fängt man mit dem längesten weg an in deinem fall Hinten rechts dann hinten link , Vorne Rechts , vorne Links.

kann man machen muss man nicht ( seid dem es ABS gibt ) .

Bei einem Wechsel sollte man nicht knausern , ich selber lasse ca 1-1,5 Liter durchlaufen so das luftblasen keine Chance haben .



Bei anderen Methoden z.b über das Bremspedalentlüften kann es sehr schnell passieren das sich Zwichen lösen bremspedal und dem zudrehen der entlüfterschraube ein wenig Luft mit einschleicht .

Luft lässt sich komprimieren -> bremswirkung lässt nach , das Bremspedal lässt sich weiter eindrücken um druck aufzubauen .



Prüfe mal beim Bremsen :

Mehrere male beim Bremsen das Bremspedal Aufzupumpen , wird der Pedalweg merklich kürzer , ist wohl noch luft im System .
 
Vielen Dank für die Antwort.
Also wie ABS und DSTC funktioniert ist klar, und der Bremsassistent auch. Funktioniert auch alles wunderbar.

Mit interessiert, ob die Kiste normal bremsen kann obwohl Luft im BKV ist oder nur wenig Luft oder wie auch immer.

Wie prüfe ich das Unterdrucksystem? Trete ich die Bremse bei Motor aus und Zündung aus, verhärtet sich das Pedal, ist ja normal.

Mache ich die Zündung an, fängt die Pumpe an zu surren. Starte ich den Motor und trete das Pedal durch, surrt sie die ganze Zeit wie blöde und das Pedal lässt sich bis Anschlag treten.
Fahre ich aber egal wie schnell und bremse stark, beißen die Bremsen so zu, dass mehr nicht geht. Also bis zum Regeln des ABS. Also ist die maximale Bremsleistung da.... denke ich zumindest.

Muss ich das doch nochmal entlüften??? Wir haben das mit einem Überdruck-, Unterdruckentlüftungsgerät und mit Bremspedal treten mehrmals entlüftet. Auch mein Kumpel in der Werkstatt.
Trotzdem fühlt es sich irgendwie komisch weich an. Bremst aber normal.

Ist da noch Luft im ABS Block oder in irgend einer Kammer um BKV??? Wie macht Volvo das? Haben wir beim Prozedere was falsch gemacht?
Habe gelesen man darf das Pedal nicht durchtreten da man die Membrane im BKV beschädigen kann. Wenn das so ist, wird wohl ein neuer BKV fällig sein.
 
also bei meinem R war jetzt der Unterdruckschlauch von der Ansaugbrücke zu den Rückschlagventilen defekt (der 10er Schlauch zu den "Romanventilen") und das Bremssystem fing an eine Eigendynamik zu entwickeln....
 
Hast du da zufällig ein Foto zur Hand? Würde das gerne bei mir mal lokalisieren und checken.

Wie äußerte sich das Eigenleben?
 
Was ich jetzt rausgefunden habe:

Pedalwege sollen je nach verwendeten Bremsbelägen beim Fahrbetrieb variieren, da unterschiedliche Reibwerte früher oder später die gewünschte Bremsbeschleunigung erreichen.

Wenn man beim Bremse treten kein pfeifendes oder zischendes Geräusch hört, kann immer noch ein internes Leck existieren. Wahrscheinlich im Bremskraftverstärker.

Entsprechende Ersatzteile des Vakuumsystems wären ein Ejektor, Schaltventil oder halt die Pumpe selber. Alle Teile sind leider relativ teuer. Also auf Verdacht alles tauschen wäre ziemlich kostenintensiv, vor allem wenn hinterher keine Besserung eintritt.

Ich mache mich jetzt erstmal ran die Schläuche zu checken und ob irgendwelche Anschlüsse undicht sind.

Was mich stört ist das die Vakuumpumpe ständig surrt so bald die Zündung an ist und im Pedal keine wirkliche Stabilität auftreten will. Wenn der Motor läuft im Stand und ich die Bremse trete, habe ich erst eine Art Druckpunkt und man hört diese Puffen im Pedal als ob man auf ein Kisten tritt... quasi die Aktivierung des BKV. Und dann kann man ganz langsam unter laut surrender Vakuumpumpe das Pedal weiter treten. Also so instabil. Weiß nicht wie ich es besser beschreiben soll.

Im Fahrbetrieb ist das alles nicht zu merken. Vollbremsung auf der Landstrasse auf trockener Fahrbahn bis zum ABS- Eingriff... alles kein Problem. Bremsassi geht auch bestens. Die Textar Beläge mit den gelochten Scheiben beißen zu wie ein Mako- Hai.

Ich will auch kein Phantom jagen oder so, aber ich will wissen dass die Bremse 100% in Ordnung ist. Vielleicht ist das im Alter bei den Fahrzeugen auch, keine Ahnung. Ist ja schon 9,5 Jahre alt und hat 173.000 auf der Uhr. Und den BKV auf Verdacht will ich auch nicht tauschen.

Bremse wurde zig mal entlüftet, da dürfte eigentlich nichts sein.
 
[quote author=Nils link=topic=24274.msg265649#msg265649 date=1408360639]
Was mich stört ist das die Vakuumpumpe ständig surrt so bald die Zündung an ist und im Pedal keine wirkliche Stabilität auftreten will. Wenn der Motor läuft im Stand und ich die Bremse trete, habe ich erst eine Art Druckpunkt und man hört diese Puffen im Pedal als ob man auf ein Kisten tritt... quasi die Aktivierung des BKV. Und dann kann man ganz langsam unter laut surrender Vakuumpumpe das Pedal weiter treten. Also so instabil. Weiß nicht wie ich es besser beschreiben soll.
[/quote]

Klingt für mich ganz klar nach Luftleck, Vakuumschlauch gerissen oder abgerutscht. Ich weiß nicht wieviel Vakuum die Pumpe saugen kann, würde aber mal schätzen, dass 2521ccm Hubraum bei >=2000rpm mehr Volumen vakuumieren können ;)


[quote author=Nils link=topic=24274.msg265649#msg265649 date=1408360639]
Im Fahrbetrieb ist das alles nicht zu merken. Vollbremsung auf der Landstrasse auf trockener Fahrbahn bis zum ABS- Eingriff... alles kein Problem. Bremsassi geht auch bestens. Die Textar Beläge mit den gelochten Scheiben beißen zu wie ein Mako- Hai.
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Moooooment ... was für gelochte Scheiben???


Gruß ... Ingo
 
Die gelochten Scheiben habe ich von Ultimot. Hab ich aber schon x mal angepriesen. Kann nicht meckern darüber. 8)

Wenn ich bei ausgeschaltetem Motor und Zündung das Pedal pumpe, wird es erst hart und dann kann man es langsam durchtreten. Wo liegt dann das Leck? Im BKV oder im Vakuumsystem?
 
Wieder was rausgefunden. Wenn am Bremskraftverstärker Bremsflüssigkeit runtersifft, ist der Hauptbremszylinder defekt. Das deckt sich mit dem was uns damals beim Entlüften passiert ist. Man tritt das Bremspedal normalerweise immer nur so weit, dass der Hubkolben im HBZ einen gewissen Weg beschreibt. Wenn man entlüftet tritt man das Pedal zu tief und man reibt die Dichtungen mit unbenutzter Oberfläche kaputt. Damit kriegt der HBZ ein Ding weg.

Ich vermute dadurch hat er nicht mehr die volle Performance. Deswegen auch die Meldung 'Fahrzeug sicher anhalten' und das rote Dreieck im Cockpit bei Vollbremsungen. Obwohl mehr als genug Bremsflüssigkeit drin ist.

Hab die Schnauze voll, ich tausche jetzt alles aus. Fange mit dem HBZ an, reinige alles gut und spüle/ entlüfte das System. Dann arbeite ich mich langsam vor.
 
Das mit der unbenutzten Oberfläche vom Kolben im HBZ KANN sein, MUSS aber nicht. Dem HBZ ist es übrigens egal ob der BKV bzw. dessen Zuleitung undicht ist. Und da Deine Pumpe den Dauerlauf macht würde ich erstmal das Vakuumsystem prüfen bevor ich den Teiletauscher mache. Wo das Leck ist musst halt erkunden, am besten mit einer Handpumpe - die Computerdiagnostik zum Lecks in verzweigten Systemen aufzuspüren wurde bei Volvo noch nicht verbaut ;)

Wenn "Fahrzeug sicher anhalten" im Display steht muss es auch einen Fehlercode dazu geben. Wie lautet der bei Dir...?


Gruß ... Ingo

P.S: mehr als der vierfache Preis für ein paar Löcher in der Bremsscheibe isses mir dann doch nicht wert ;)
 
Dummerweise kann ich mich entsinnen dass ich wie'n Blöder das Pedal zu entlüften damals getreten habe. So nach dem Motto viel hilft viel... :elkrolleyes:

Son HBZ kostet 150,-€ von ATE... kann ich verschmerzen denke ich... Hat der R einen besonderen??? Oder war das nur der Bremskraftverstärker???
 
So wie ich das lese, ist der HBZ defekt. Bei einem älteren Wagen bzw einem mit höherer Laufleistung gibt es innerhalb des HBZ`s einen gewissen Nutzbereich. Ich habe schon welche seziert die quasi eine Kante hatten, als auch welche die vor dem üblichen Nutzbereich Korrosion aufwiesen. Wenn man bei solchen Probanten dann beim Entlüften immer schön über diese unberührten Flächen drüberschrabbelt, wird die Dichtkante der Dichtung auf dem Kolben beschädigt. Das hast Du ja schon selbst rausgefunden.
Das kann passieren, muß aber nicht bei jedem so sein...ganz wie Ingo schon geschrieben hat.

Die anderen Symptome sprechen aber für sich. Im Stand (ohne Motorlauf) pumpen bis der Unterdruck im BKV weg ist und Druck halten. Wenn das Pedal jetzt durchfällt ist der HBZ im Eimer. Wo geht die Plörre jetzt hin? Sie wird in den BKV gedrückt, wobei wir das zweite Symptom hätten. Dort sifft es dann teilweise irgendwann raus oder wird, je nach Bauart bzw Fahrzeug, vom Motor angesaugt. Sieht man spätestens wenn man den HBZ abgebaut hat.

Mein Tip deswegen: HBZ erneuern und BKV zumindest ausbauen und säubern.

Und noch ein Tip für die Zukunft:
Besorgt euch das geradezu billige aber geniale "Eezibleed" oder dessen vergleichbare Nachbauten.

http://www.gunson.co.uk/item.aspx?code=G4062

Beim originalen GUNSON ist ein passender Deckel für unsere Volvos dabei, zumindest passend bei meinem T5.

Man entlüftet damit ohne das Pedal betätigen zu müssen. Es funktioniert auch bei Kupplungen, Motorrädern, beim Rückwärtsentlüften usw. Man füllt den beiliegenden Behälter, der sich dann nach und nach in den Ausgleichsbehälter entleert. Somit muß man auch nicht immer aufpassen wie ein Höllenhund daß der Ausgleichsbehälter nicht leer wird.
Finger weg von den Unterdruckgeräten. Die taugen zumindest nix um zu entlüften. Man sieht nicht ob die Luft aus dem System raus ist, da ständig Luft durch das Gewinde am Entlüfternippel in den Kontrollschlauch nachgesaugt wird.

Das Entlüften nach der Pumpmethode dürfte bei Fahrzeugen mit Stabilitätssystemen sowieso meistens erfolglos sein. Oft muss man die Pumpen extern ansteuern o.ä.. Die Druckmethode funktioniert, mit wenigen Ausnahmen (z.B. diverse Golfmodelle), fast immer.


Gruß
Martin
 
Vielen Dank für die hilfreichen Infos.

Das klingt alles recht plausibel. Wenn Bremsflüssigkeit in den Verstärker gedrückt wird, und vom Motor mit angesaugt und verbrannt wird müsste doch aber der Flüssigkeitsstand im Reservoir abnehmen oder? Der Füllstand ist aber immer gleich geblieben. Auf den Millimeter genau.

Ich habe gerade mit meinem Kumpel gesprochen und die haben auch negative Erfahrungen an einem Audi A4 B6 mit diesem Unterdruckentlüftungsgerät gemacht. Das Pedal war danach auch sehr weit tretbar. Die meisten nehmen es hin weil es ja bremst, aber Serienstandard ist das nicht.

Wir wollen uns das ganze am Wochenende nochmal ansehen und der Sache auf den Grund gehen. Mal sehen ob irgendwo was undicht ist. Den HBZ kann ich immer noch tauschen.
 
Zunächst mal wird da, wenn Du den Druck zu Fuß prüfst und das Pedal dabei durchfällt, relativ wenig Flüssigkeit weggedrückt. Zum zweiten kommt es drauf an welche der Dichtungen im HBZ defekt ist. Wenn`s z.B. die vom vorderen Bremskreis ist, wird halt da einfach kein Druck aufgebaut und die Flüssigkeit/der Druck geht in den Behälter zurück. Wenn z.B. die Dichtung vom hinteren Kreis undicht ist, geht`s in den BKV. Es gibt allerdings verschiedene Bauarten.
Da wohl letzteres bei Dir der Fall ist, muß der Stand im Behälter abnehmen, zumindest wenn man den Haltetest mehrfach macht.

Wenn es bei Dir so ist, daß das Pedal bei abgestelltem Motor und "weggepumptem" Unterdruck (BKV), durchfällt, kannst Du zu 99,9% davon ausgehen daß der HBZ defekt ist. Ich hatte bisher nur einen Fall bei dem das nicht 100%ig unterschieden werden konnte und zwar bei den alten Audi 100 (Typ 44) die eine hydraulische Bremskraftverstärkung hatten. Wenn da der hydraulische Druckspeicher defekt (Stickstoffdruck zu gering) war, hat sich das genauso angefühlt.

Das Untedruck-Entlüftungssystem funktioniert an sich schon aber man kann nicht beurteilen ob noch Blasen im System sind. Ein Drucksystem ist meiner Meinung nach die beste Methode. Das verlinkte EEZIBLEED (nein ich bekomme keine Prozente) ist eine einfache und perfekt funktionierende Möglichkeit. Vor allem für Selbstschrauber. Ich benutze das Teil schon sehr sehr lange. Damit habe ich sogar das komplett entleerte ABS-System meines alten Audi B4 entlüftet bekommen, wo jeder gesagt hat, das geht nicht.
Auch das gefürchtete Kupplungsentlüften verliert seinen Schrecken.

Wenn Du de HBZ vom BKV losschraubst, ein bischen wegdrückst und dahinter Bremsflüssigkeit siehst, ist die Sache Glasklar. Wenn dahinter alles trocken ist, wäre noch die erstgenannte Variante möglich.

Für mich ist die Ursache eigentlich klar, glaube nicht daß es an was anderem liegt.
 
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