Das arme Öl, und vorallem das arme Material, das unzureichend geschmiert wird!
Ich sage mal bei reinen Langstreckenfahrzeugen wie z.B. im geschäftlichen Außendienst lasse ich mir hohe Wechselintervalle gefallen, jedoch die privat gefahrenen Diesel erleben doch meist nur Kurzstrecke oder etwas darüber hinaus. Mit entsprechendem Eintrag in das Öl, d.h. reduzierter Schmierwirkung.
Macht doch mal eine Ölanalyse nach 15tkm, nach 20tkm und dann nach 30tkm. Das Ergebnis heutzutage würde mich echt mal interessieren, sowohl Art von Materialeintrag als auch verbleibende Schmierwirkung; wobei ich das Ergebnis genau so gut voraussagen kann, nur die Spannung am Ganzen noch nicht mehmen möchte.
Beispiel gefällig?
Wir haben hier eine ca. 8km lange Gefällstrecke, da kannst Du den Wagen schön im 4. Gang bei Tempo 80-90 runter rollen lassen ohne auch nur einmal gas zu geben. Das habe ich gemacht mit knapp 20tkm altem Öl und unten angekommen eine blaue Wolke beim gasgeben hinter mir her gezogen. Also schnell raus mit der Plörre. Dann habe das Spiel es eine Weile danach nochmal mit gut 10tkm altem Öl wiederholt, keine blaue Wolke.
Was ich nach dem Winter beim Reifenwechsel festgestellt habe: Ein Bremsbelag hatte sich festgesetzt, also raus damit, geputzt, Keramikpaste auf die Gleitschiene und gut is'. Service wäre erst 7tkm später fällig gewesen. Was wäre in diesem Zeitraum passiert mit dem festgebackenen Belag?
Ergo: Früher hat man alle 10tkm eine kleine Inspektion gemacht, und nach weiteren 10tkm eine große Inspektion, immer abwechselnd. Die Regelung war nicht so unsinnig, kann heute sicher auf 15tkm-Intervalle ausgedehnt werden. Jedoch 30tkm sind bei den meisten Autos eine verdammt lange Zeit...
Eine kurze Durchsicht und ein Motorölwechsel gehören meiner Ansicht nach 15tkm einfach dazu. Natürlich kostet's Geld, wobei Defektprävention wiederum auch Geld spart, und nur ein regelmäßig ordentlich gewartetes Auto ist ein zuverlässiges Auto.
Gruß ... Ingo