Das Felgen 1x1

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Iven

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FELGENARTEN:

Die Felgen sind heute so konstruiert, dass die Reifen fast nur noch maschinell montiert werden können. Deren Aufgabe ist es, den schlauchlosen Reifen ohne Luftverlust bei jedem Fahrzustand auf seinem Sitz zu halten.
Es gibt viele verschiedene Arten von PKW Felgen. Eine grobe Einteilung ließe sich wie folgt treffen: Vom Materail läßt sich unterscheiden zwischen Stahl, bzw. Edelstahl einerseits und Leichtmetallfelgen aus Magnesium oder Aluminium andererseits. Oder bei mehrteiligen Felgen aus einer Kombination von beidem.

Die Leichtmetallfelge verringert gegenüber herkömmlichen Stahlfelgen die ungefederten Massen, belüftet die Bremsen besser und sorgt für eine optische Aufwertung des Fahrzeugs. Ihren Ursprung hatte die Leichtmetallfelge im Rennsport, heute ist sie immer häufiger Standard bei der Erstausrüstung in der mittleren und sogar unteren Preisklasse. Leichtmetallfelge von DBVAls Aluminium-Silizium-Guss mit Mangan- oder Magnesiumzusatz lassen sich besonders schöne Formen herstellen, die zur Beliebtheit der Leichtmetallfelge geführt haben. Zwar haben auch Stahlräder durch neue Entwicklungen noch geringere Wandstärken und sind leichter geworden, sie haben derzeit jedoch nur bei Fahrzeugen eine Chance, bei denen es ausschließlich auf Wirtschaftlichkeit ankommt.
Um Leichtmetallfelgen zu optimieren (Hauptsächlich Gewichtsreduktion), kann z.B. die Radschüssel aus zwei oder mehr gegossenen Teilen bestehen und durch Reibschweißen verbunden werden. Die einteilige Felge ist aus einem Stück gegossen (meist Kokillenniederdruckgußverfahren) und wird anschließend grau bepulvert, silbern lackiert und abschließend klar pulverbeschichtet.
Die zweiteilige Felge besteht in der Regel aus dem Felgentragstern mit dem hinteren Schüsselhorn und dem vorderen Schüsselhorn. Die Schraubenköpfe sitzen im äußeren Verbindungsbereich auf der hochglanzpolierten Vorderschüssel. Die hintere Schüssel mit dem Felgentragstern ist aus einem Stück gegossen und meist grau bepulvert, silbern lackiert und klar beschichtet.
Die dreiteilige Felge besteht aus dem vorderen und hinteren Schüsselhorn und dem Felgentragstern. Bei der Montage wird der Reifen nicht über das Felgenhorn gezogen, sondern die einzelne Schüssel wird links bzw. rechts an den Reifen gesetzt und zusammen mit dem Felgenstern verschraubt.
 
FELGENKENNZEICHNUNG:

Exemplarisch für die Kennzeichnung nehmen wir eine x-beliebige Felge mit folgenden Zahlenangaben:
7 x 15, ET 38, LK 4/100

* 7 ist die Felgenbreite (Angabe in Zoll)
* 16 ist der Felgendurchmesser (Angabe in Zoll)
* ET 38 ist die Einpresstiefe, das heißt: wie weit die Felgenanschraubfläche von der Felgenmitte entfernt ist. (Angabe in mm)
* LK 4/100 steht für den Lochkreis-Durchmesser: Entsprechend bedeutet 4/100 mm bei dieser Felge, das diese mit 4 Schrauben befestigt wird und der Kreisdurchmesser, in dem die Schrauben angebracht sind, 100 mm beträgt.

Auch wenn die folgenden Kennzeichnungen nicht bei den üblichen Verkaufsangaben zu finden sind, so sind sie doch auf der Felge vermerkt:

* Felgentyp bzw. Hersteller (ATS/BBS/Brock etc)
* Einprägung des Herstellungsdatum
* Zulassungsnummer des Kraftfahrtbundesamtes (KBA Nummer)
* Traglast
weitere mögliche Angaben:

* H2 - Felge mit Doppelhump (an der Felgenschulter rundumlaufende Höcker, diese dienen der Querbelastung)
* Wird noch eine Zahl hinter der LK 4/100 Angabe gemacht, so ist das der Durchmesser der Mittelzentrierung (Zentrierung der Felge auf der Radnabe)
 
EINPRESSTIEFE:

Die Einpreßtiefe ist dabei nicht der Wert, an dem sich ablesen läßt, wie gut das Rad am Fahrzeug aussieht. Er liefert vielmehr einen Anhaltspunkt, ob ein Rad unter einen bestimmten Kotflügel paßt bzw. oder ob und wie weit dieser verbreitert werden muß.

Ein bißchen definitorische Theorie: Als Einpresstiefe (Angabe in mm) bezeichnet man den Abstand zwischen der Radmitte und der inneren Auflagefläche der Felge auf der Radnabe, also der Bremstrommel oder der Bremsscheibe. Der Abstand zwischen den Felgenhörnern ist die Maulweite, die als Maß für die Felgenbreite dient. Die Maulweite wird in Zoll angegeben. Ein Zoll entspricht 2,54 cm. Eine "7,5-Zoll-Felge" z.B. mißt also knapp 19,05 cm Breite.
Bei einer Einpreßtiefe Null ist der Flansch genau in der Radmitte, die Felge baut also genausoweit nach außen, wie nach innen. Eine 7,5 Zoll breite Felge mit der Einpreßtiefe Null also 9,525 cm nach außen und 9,525 cm nach innen. Eine positive Einpreßtiefe (z.B. ET+35) besagt, daß die Felge weiter nach innen (also in Richtung Fahrzeugmitte) baut als nach außen (in Richtung Radlauf).

Wenn zwei Felgenpaare zur Disposition stünden, das eine plus, das andere minus 35 mm Einpreßtiefe, kann man nur durch die Verwendung der anderen Einpreßtiefe die Gesamtspurbreite um 140 mm verändern. (ET +35 mm: 35 mm + 35 mm = + 70 mm; ET - 35 mm: 35 mm + 35 mm = - 70 mm).

Die Laufläche des Reifens verändert ihre Lage somit nicht durch die unterschiedliche Breite der Felge, sondern ausschließlich durch deren Einpreßtiefe. Ist entsprechend keine ausreichende Laufflächenabdeckung gegeben, hilft keine schmalere Felge, sondern nur eine mit größerer Einpreßtiefe.

Ein weiteres Kriterium für die Verwendung der richtigen ET ist deren Einfluß auf den Lenkrollhalbmesser. (Abstandsmaß zwischem linkem und rechtem Reifen an der Vorderachse bezogen auf die Mitte der Radaufstandsfläche). Der Lenkrollhalbmesser beeinflußt die Spurstabilität und ist abhängig von der Einpreßtiefe.
Bei einer positive Einpreßtiefe verkleinert sich der Lenkrollhalbmesser. Umgekehrt (negativen Einpreßtiefe oder wenn Distanzscheiben eingesetzt werden) vergrößert sich der Lenkrollhalbmesser. Wenn ein kleiner Lenkrollhalbmesser und damit eine positive bzw. serienmäßige Einpreßtiefe gewählt wird, läßt sich das Auto leichter, angenehmer und in extremen Fahrsituationen auch besser und sicherer beherschen. Die bei einem kleinem Lenkrollhalbmesser bzw. positiver Einpreßtiefe vorhandene Optik ist dabei natürlich Geschmacksache.
 

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LOCHKREIS:

Als Lochkreis ist der Bohrkreis der Radschrauben definiert. Diese werden zur Befestigung der Felgen auf der Bremstrommel / Bremsscheibe genutzt.

Je nach Fahrzeughersteller sind verschiedene Lochkreisdurchmesser und Lochanzahlen auf dem Markt. Wenn ein Felgenhersteller einen großen Marktanteil an KFZ bedienen will, müßte er über sechzig verschiedene Radflansche der KFZ-Hersteller berücksichtigen.
Dabei unterscheiden sich die Felgen im wesentlichen in der Lochzahl, im Lochkreis, dem Durchmesser der Radnabenbohrung und der Einpresstiefe.
Um die Vielfalt zu berücksichten bzw. den Kundenwünschen möglichst nahe zu kommen, liefern einige Felgen-Hersteller diese genau nach Kundenwunsch mit entsprechender Einpreßtiefe und dem gewünschtem Lochkreis, der dann auf Bestellung gebohrt wird.

Überschneidungen im LochkreisDie andere Variante ist die Verwendung von Lochkreisadaptern, welche zwischen der Felge und dem Radflansch des KFZ montiert werden und auf der Fahrzeugseite den Lochkreis-Durchmesser des Fahrzeuges und auf der Felgenseite den der Felge haben. Da es allerdings oft zu Überschneidungen der vorhandenen Bohrlöcher von unterschiedlichen Lochkreisen bzw.Bohrlöchern kommt (siehe Skizze unten), sollte man auf Zwei-Scheiben-Version zurückgreifen.
 

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FELGENPFLEGE:

Salz, Bremsstaub, Rollsplitt, Straßenstaub - die Felgen eines Autos sind im täglichen Gebrauch den Umwelteinflüssen direkt ausgesetzt. Nur durch eine regelmäßige Pflege behalten die Leichtmetallfelgen ihren glänzenden Eindruck. Und eine alte Weisheit besagt, dass man lieber kontinuierlich pflegt, als kurz vor dem Totalschaden am Schmutz zu verzweifeln. "Vorsorge ist halt besser als Nachsorge". Grundsätzlich empfiehlt sich bei allen Felgen eine regelmäßige Reinigung im wöchentlichen Turnus.

Falls die Oberfläche der Felge durch z.B. Bordsteinberührungen oder Steinschlag beschädigt wurde, sollte die Stelle schnellstmöglich mit einem Lackstift nachgebessert werden. Sonst kann es zu Unterwanderungen an den Rändern der Beschädigung kommen, falls das freigelegte Aluminium eine Oxydschicht bildet.

Hochglanzpolierte Felgen sollten entsprechend als Vorsorgeschutz eingepflegt werden. Sehr gut geeignet hierfür ist Hartwachs als "schützende" Schicht vor dem Alltagsschmutz. Bei der "normalen" Autowäsche reicht dann schon Spülwasser, um die geliebten Rädern zum Glänzen zu bringen.

Aber was tun, wenn es doch Mal zu spät ist und eingebrannter Bremsstaub, Rostflecken oder Blindstellen die Felgenoptik trüben. Dann sollte man zu säurefreien Felgenreinigern greifen. Einwirkzeit des Herstellers beachten und danach mit einem Dampfstrahler oder Wasserschlauch die Felge abspülen und trocknen. Die Reinigung nicht in der prallen Sommersonne oder nach einer längeren Fahrt machen, denn die Felge sollte möglichst kalt sein.
 
:closed:


dem ist nichts mehr hinzuzufügen...wenn doch...PN an mich oder einen Moderator...
 
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